ArchaeologieAusstellungMemleben

Wissen und Macht – Sonderausstellung in Memleben

Auch diese Ausstellung ist für jemanden, der sich für den Zeitraum der Ottonen interessiert, ein Pflichttermin.

In den Ausstellungsräumen des ehemaligen Klosters Memleben wird die Herkunft, der Einfluss und die Verbindungen des Benediktinerordens dargestellt. Hervorgehoben wird der Einfluss dieses Ordens auf die Entwicklung und die Geschicke Mitteldeutschlands.

Anhand von vergleichsweise wenigen Exponaten und vielen Tafeln sowie der ständigen Ausstellung wird versucht, ein umfassendes Bild des Glaubens und des Wirkens einzelner Personen darzustellen.

Auch hier drängeln sich nicht gerade die Besucher. Bei unserem Besuch regnet es immer wieder und der Freitagnachmittag ist auch kein typischer Tag für den Besuch einer Ausstellung.

Es gibt einen Audioguide und einen Katalog. Der Audioguide ist unbedingt notwendig. Ohne ihn bleiben weite Teile der Sonderausstellung und der ständigen Ausstellung ohne Erklärung.

Erfreulicherweise ist das Fotografieren auch im Bereich der Sonderausstellung erlaubt. Dafür sind die Beschriftung bzw. die Texte sehr schwer lesbar. Rote Schrift auf braunem Grund in einem dunklen Raum.

Interessant ist der Einsatz von moderner Technik. So kann man sich in verschiedenen Schreibstilen üben oder Blätter mit Kirchen gestalten. Leider wurde hier nicht an die Ergebnisse gedacht. So lassen sich bei keinem der Geräte die gestalteten Blätter ausdrucken.

In der Ausstellung wandert man durch die Zeit. Von der Gründung des Benediktinerordens bis zur Auflösung des Klosters in Memleben. Darüber hinaus wird das Wirken von Schinkel in Memleben in einem separaten Bereich gezeigt. In jedem Bereich gibt es eine Schatzkammer mit besonderen Exponaten. Mit viel Sachkenntnis wird mit wenigen Exponaten sehr viel Wissen vermittelt. Die Dauerausstellung setzt weitere Höhepunkte mit den Bereichen „Tod zweier Herrscher“ und „Buchherstellung im Mittelalter“.

Ärgerlich sind Fehler in den Beschreibungen. Auf einem Bild zu einem Kriegergrab wird eine Kurzaxt genannt. Gezeigt wird ein Kurzsax. So etwas kann natürlich vorkommen. Ein Misston bleibt allerdings.

Zurück bleibt auch hier zwiespältiger Eindruck. Trotz einer guten kleinen Sonderaustellung wird das Kloster Memleben als Gesamtanlage seiner Bedeutung nicht gerecht. Die Ausstellung dokumentiert geradezu den Niedergang von einem Mittelpunkt der Macht zu einer Ruine am Rande eines Bundeslandes.

Gruß Buteo

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