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Ein zweiter Leuchter

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Eisen, Original ca. 22  cm hoch. Quelle:
Burgen der Salierzeit / Römisch-Germanisches Zentralmuseum, Forschungsinstitut für Vor- und Frühgeschichte. Horst Wolfgang Böhme (Hg.) ; Teil 1, S. 341

Manchmal geht wirklich ein Licht auf, zwar kein ottonisches, sondern ein spätottonisches bis salisches, aber immerhin. Zu einem ottonischen Leuchter und einer freien Rekonstruktion von Holger Tuch gab es  hier bereits einen Beitrag vom 13. Febr. 2012.  Es war einmal wieder an einem Bibliotheksnachmittag, als ich etwas zu einem möglichen salischen Aussehen der Burg Giebichenstein suchte und natürlich wieder etwas ganz anderes fand, diesen Kerzenleuchter (siehe links).

Er befindet sich neben vielen anderen Kleinfunden im Fundgut der vermutlich salischen Burganlage Harpelstein im Hunsrück. Anfangs ging man beim Harpelstein von einer vorgeschichtlichen Befestigung aus. Grabhügel in der Gegend und das Fehlen von Funden seit den Merowingern machte das wahrscheinlich. Mörtelreste und Scherben, aber auch die bereits erwähnten Kleinfunde (Münzen, Fibeln, Gürtelschnallen, Geschossspitzen, Sporen etc.) ergaben einen zweiten Benutzungshorizont im 11. Jahrhundert. Höchstwahrscheinlich in den achtziger Jahren des 11. Jahrhundert wurde die Burganlage zerstört oder wieder verlassen. Besitzer, Namen etc. sind nicht schriftlich fixiert worden. Außer den Funden weiß man über den Harpelstein also nichts. Die Datierung erfolgte über die Münzen, 7 Denare der Erzbistümer Trier und Köln, deren jüngste ca. 1079 geprägt worden sind. Einige der Fibeln sind bislang eher für ottonische Zeit typisch, so dass ein Beginn der Burganlage im 10./Anfang 11. Jahrhundert möglich ist. Interessant ist weiter neben dem Leuchter eine salische Gürtelgarnitur.

Weiterlesen: Clemens, Lukas; Gilles, Karl-Josef: Der Harpelstein bei Horath im Hunsrück in Burgen der Salierzeit / Römisch-Germanisches Zentralmuseum, Forschungsinstitut für Vor- und Frühgeschichte. Horst Wolfgang Böhme (Hg.) ; Teil 1

Euer kleines Licht Isí

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