Lebendige GeschichteSaisonabschluss

Werkelwochenende als Saisonabschluss 2018

Wir sind auch oft in der Öffentlichkeit wirksam. Hier beim Fest „Weilheim 1010“.

Oft sind die Mitglieder des Lebendige Geschichte e.V. in der Öffentlichkeit in Museen und Veranstaltungen zu sehen. Manchmal ziehen wir uns auch in Klöster zurück, aber auch dann sind wir noch öffentlich erkennbar. Am letzten Wochenende, vom 9. – bis 11. November haben wir uns aber ganz privat in das Haus von Vereinsmitgliedern zum Werkeln, zum Reden und zum Entspannen nach Gifhorn zurückgezogen. Ein erkennbar ruhiger Saisonabschluss 2018!

Mit der Seeräuber-Jenny in Gifhorn

Am Werkelwochenende haben wir ganz schön rumgesponnen. Foto: Lis Mann.

Unsere Gastgeber waren fantastisch! Es wurde getöpfert, Löffel wurden geschnitzt, Metall gegossen, am Spinnrad und mit der Hand gesponnen, gestrickt und geplaudert, an der Internetseite gebastelt (zumindest gedanklich). Natürlich wurde auch gut gespeist. Aber unvergessen wird die Harfenmusik und die „Seeräuber-Jenny“ am Samstagabend bleiben. Anscheinend gibt es in unserem Verein auch eine Menge Talent außerhalb des Mittelalters.

Museen: Abstieg ins Banale?

Aber es gab auch ernste Themen in den Gesprächen: Immer mehr Freilichtmuseen, Museen und archäologische Gelände senken ihr Niveau bei den Darstellern und fallen zurück in ein romantisches Mittelalterbild voller Klischees und Anachronismen. Natürlich ist es nicht so, dass wir ein perfektes Bild unserer entsprechenden Zeit abliefern können, aber vielerlei Orts wird sich noch nicht einmal bemüht, sondern es geht um das, was ein sogenanntes Publikum an Mittelaltererwartungen, z.B. Ritter, Hoffräulein, Drachen etc., mitbringt. Das hat natürlich weder etwas mit Mittelalter noch mit Archäologie zu tun. Wenn diese sogenannte Publikumserwartung auf Stadtfesten, Lutherfesten, Ottotagen bemüht wird, hat das touristische Gründe, und ist nicht schön, aber zu vertreten. Von der Haltung von Museen, mit in diese Kerbe, im krassen Gegensatz zu Aussagen in den eigenen Texten und den eigenen Objekten, zu hauen, sind wir enttäuscht. Das Banale (und Besucherzahlen) ist an einigen Orten wichtiger als die Wissenschaft. Das Umdenken, das eine Zeitlang eingesetzt hat, ist anscheinend wieder eingestellt worden. Schade! Natürlich gibt es auch positive Beispiele. Wir werden uns bemühen, diese in Zukunft mehr zu erwähnen. Für andere werden wir unser Engagement einschränken. Das wird auch konkrete Konsequenzen haben.

Doch das hält uns nicht davon ab, unser Hobby weiterhin wissenschaftlich zu pflegen und die Freundschaft im Verein zu genießen.

Weitere Impressionen vom Werkelwochenende:

Isidorus

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