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Der Akt von Gnesen

Die Ottonenzeit und Polen – Dem Jahr 1000 in ausgewählter Literatur auf der Spur

Im Sommer war ich in Gnesen (Polen, Landschaft Großpolen). Es ist eine kleine Stadt mit einer breiten Durchgangsstraße. Auf der einen Seite liegt die Altstadt mit der Kathedrale, auf der anderen Seite die Plattenbauten des Sozialismus. In der Umgebung der Kathedrale, dort wo zum Ärger Magdeburgs am Grab des heiligen Adalbert ein erstes polnisches Erzbistum entstand, erinnert heute alles an den jüngst geheiligten polnischen Papst, so als hätte Jan Pawel erst Polen missioniert und das Land wäre nicht schon seit der Ottonenzeit christlich und katholisch.

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Gnesen heute, der Dom im Hintergrund

Ich war schon früher in Gnesen gewesen. Allerdings nur mit Hilfe meines Kindergeschichtsbuch, denn dort gab es ein Bild, das Otto III. am Endpunkt seiner Wallfahrt nach Gnesen am Grab des heiligen Adalbert zeigte. Er betete inbrünstig. Der junge Kaiser war aber nicht allein. Der polnische König betete an seiner Seite am Grab des durch die Hände der heidnischen Prussen umgekommenen Märtyrers. Beide erwarteten die Ankunft Christi und das jüngste Gericht. Dieses Bild prägte sich mir tief ein und hatte lange mehr meine Spiritualität beeinflusst als jeder Religionsunterricht. Leider fand ich das Buch mit dem Bild nicht wieder. Ich möchte mich deswegen auf die Spurensuche in zufällig vorhandener Literatur begeben:

Rätselhaft und unwichtig für Deutsche und Polen?

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Moderne Skulptur, die Ottos Besuch in Polen zeigt. Ein rätselhafter Besuch?

Der Besuch von Kaiser Otto III. in Polen (beide Länder standen am Beginn ihrer Geschichte) und der „Akt von Gnesen“ wird von Manfred Alexander „in vielen Details rätselhaft“ bezeichnet. (in: „Kleine Geschichte Polens, 2003). War es die Visite des Kaisers bei einem Vasallen oder ein Freundschaftsbesuch bei einem engen Verbündeten, gar Vertrauten? Denn hatte der polnische Herzog Boleslav I. (dem es erst später gelang, das Königtum zu erlangen) nicht bewiesen, dass er an der Seite des christlichen Kaiserreiches stand? Er hatte den Prager Erzbischof bei seinen Missionsbemühungen in Polen unterstützt und sogar seinen Adalberts Leib nach dem Martyrium bei den Prussen freigekauft und in der Burg Gnesen christlich bestattet. Warum machte Otto III. die weite Reise in das von zahlreichen Burgen geschützte Kernland der Piasten, der ersten polnischen Herrscherdynastie?

Historische Freundschaft keine Erwähnung wert …

Was für Manfred Alexander rätselhaft ist, ist dem aktuellen Schulbuch der Oberstufe (Polnische Geschichte, Sek. II., 2007) bis auf einen Eintrag in einer Zeitleiste keine Erwähnung wert. Hier heißt es knapp: „1000 Gründung des Erzbistums Gnesen … Treffen unter dem Leitgedanken einer Renovatio Imperii“ Das war es! Die Geschichte der Polen und Deutschen beginnt mit einem gemeinsamen Projekt: Die Wiederherstellung des römisches Reiches mit dem christlichen Leitgedanken unter der Führung von Kaiser und Papst. Unwichtig! Für das aktuelle Geschichtsbuch der Oberstufe beginnt die gemeinsame Geschichte mit der (hoch-)mittelalterlichen Ostbesiedlung und dem Deutschen Orden. Im der Kartenvergleichsaufgabe auf S. 34 wird klar, dass sich das heutige Polen fast exakt dort befindet, wo die Piasten Mieszko I. und Boleslav I. im 10. Jahrhundert ausgehend vom Gebiet um Gnesen und Posen das „Projekt Polen“ begonnen hatten. Natürlich können dadurch spätere Besiedlungen nicht negiert werden. Aber wo Polen begann und heute noch (wieder) ist, wird ziemlich klar. Doch das ist nicht Thema von Lehrplänen.

Auch in den „Informationen zur Politischen Bildung“ (Polen, Heft 311, 2011) der Bundesregierung gibt es ein Heft zum Thema Polen. Im dortigen Kapitel „1000 Jahre wechselvoller Geschichte“ steht die Wallfahrt von Otto III. am Beginn der Abhandlung. Gnesen wird hier zur ersten Hauptstadt des Landes. Es wird in heutigen Kategorien gedacht. Nach dieser Logik wären Quedlinburg oder Memleben die ersten deutschen Hauptstädte. Aber lesen wir weiter: Am Grab Adalberts erklärt Otto den Herzog Boleslav zum „Bruder und Mitarbeiter des Landes“. Das sah Ottos Zeitgenosse Thietmar von Merseburg, der hier zitiert wird, eher kritisch. Aber der war ein Mann von Heinrich II.. Die unsinnigen und langjährigen Kriege von Ottos Nachfolger aus Bayern sind, obwohl unstrittig zur wechselvollen Geschichte gehörig, gar nicht erst erwähnt, auch im obigen Schulbuch der Sek. II. nicht. Wir kommen ggf. auf diesen Bruch in der Zeitenwende zwischen Otto III. und Heinrich II. später noch mal zurück.

… und im Lexikon kaum vorhanden!

Das Lexikon des Mittelalters (Taschenbuchausgabe 2002) gibt nichts her, was das Stichwort „Akt von Gnesen“ betrifft. Das ist bedauerlich. Der Artikel unter dem Stichwort „Gnesen“ selbst ist sehr ausführlich, auch was archäologische Details betrifft. Der Besuch von Otto vor Ort taucht unter Absatz „II. Erzbistum“ auf. Die Beteiligten sind namentlich genannt: Adalbert bzw. dessen Grab, Kaiser Otto III., Boleslav I., ein päpstlicher Legat, Radim, der als Halbbruder Adalberts als erster Erzbischof von Gnesen vorgesehen war und als Widerpart Unger, Bischof des Missionsbistums Posen, das durch die Einrichtung von Gnesen an Bedeutung verlor. Der Ausdruck „Akt von Gnesen“ wird im LDM. vermieden, ich denke, mit voller Absicht.

Die prägnanteste Darstellung des Vorgangs findet sich nicht im Lexikon (LDM), sondern in der Reihe „C.H.Beck Wissen“ (Heyde, Jürgen: Geschichte Polens, 2006). Im ersten Absatz des Kapitels „Die Grundlagen der Fürstenmacht im 11. Jahrhundert“ erzählt Heyde die wichtigsten Geschehnisse und zählt die daraus resultierenden Konsequenzen auf:

  • Einrichtung eines eigenen Erzbistums
  • Polens erste Erwähnung
  • Polen nun Teil des abendländisch-christlichen Imperiums
  • Polens Wandel vom tributpflichtigen Randland zum Partner des Imperiums
  • Anerkennung Polens Anspruch auf die Vorherrschaft in der Sclavinia

Während die Einrichtung einer eigenen Kirchorganisation Bestand hatte, führte die politische Aufwertung durch Otto III. zu den Kriegen mit Heinrich II., der Polen gern wieder auf dem Status eines Tributpflichtigen zurückgestuft hätte. Aber Polen konnte sich dieses Mal noch behaupten.

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Mittelalterliche Endzeitstimmung in Polen? Otto war kein Träumer, im Gegenteil! Szene aus dem Lednica-Museum

Endzeitstimmung in Gnesen?

Zu den gängigen Mittelalterklischees gehört die immer noch verbreitete Mär von der Endzeitstimmung und Massenpanik vor dem Jahr 1000. Das Buch „Die Welt im Jahr 1000“ (Brüggemeier, Franz-Josef ; Schenkluhn, Wolfgang (Hrsg), 2000) räumt gründlich mit dieser Vorstellung auf. Die Legende von der Endzeitstimmung im Jahr 1000 ist durch die Schriften des franz. Historiker Jules Michelet (1798-1874) und wurde lange Zeit immer wieder abgeschrieben und übernommen. Ein Echo davon fand sich in meinem Schulbuch aus den Siebziger Jahren des 20. Jhds. wieder.
„Als Fazit bleibt, daß es sich bei der vermuteten millenaristischen Panik des Jahres Eintausend mehr um eine nachträgliche Konstruktion handelt“
Angela Schottenhammer geht in demselben Buch im Artikel „V. Kommunikation, Transport und Verkehr“ auf S. 289/290 auf unsere Gnesener Geschichte ein. Sie deutet Ottos Wallfahrt als Versuch der „Wiedergewinnung der Gebiete östlich der Elbe“ und spricht von einer Inszenierung „im großen Stil“. Dazu gehören die Errichtung des bereits erwähnten Erzbistums Gnesen in Absprache mit Ottos Lehrer, dem Papst Sylvester II. alias Gerbert von Aurilac, ebenso wie das Geschenk einer Nachbildung der Heiligen Lanze an den poln. Herzog. Der wurde damit zum „Freund und Mithelfer des Reiches“ (so unterschiedlich kann übersetzt werden!) und zum „Verteidiger der römisch-katholischen Kirche“ Um seine Mission zu unterstreichen führte Otto III. den Titel „servus Jesu Christie“ wie der Apostel Paulus auf seinen Missionsreisen. Schottenhammer stellt deutlich heraus, das Otto III., anders als vielfältig behauptet, in Kauf nahm, dass der Herzog von Polen das Königtum anstreben würde, was auch tatsächlich geschah. Das erkannt auch Thietmar von Merseburg hellsichtig und in Zorn. Aber Ottos Ambitionen lagen im Bereich der Schaffung einer mit ihm verbundenen Ordnungsmacht im Osten. Dafür musste er Polen stärken und nicht klein halten. Boleslav I. brachte gute Voraussetzungen für Ottos Pläne mit. Die heidnischen Stämme zwischen dem Reich und Polen würden langsam zwischen dem Reich und dem Piastenland zerrieben werden. Von Endzeitstimmung in Gnesen war keine Spur. Es wurde knallharte Realpolitik betrieben. War nicht eher Heinrich II. ein Ttraumtänzer, als er diese Pläne verwarf und dafür sorgte das erst wieder im 13. Jahrhundert die Grenze des Reiches von der Elbe ostwärts wandern konnte?

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Ottos Reiseweg nach Gnesen (zum Vergrößern bitte klicken) – Grafik aus dem Lednica-Museum

Ottos kirchliche Ostpolitik brachte Freiheit und keine Unterwerfung

So nennt Friedrich Prinz (Neue Deutsche Geschichte, Bd. 1: Prinz, Friedrich: Grundlagen und Anfänge : Deutschland bis 1056, 1993) Ottos Verhandlungen und Vorgehen. Er schildert die bereits bekannten Ereignisse, nennt es eine „sakrale Legitimierung“ der Herrschaft von Boleslav I. und „ein entscheidener Schritt auf dem Weg zur Nationwerdung Polens“ Für Prinz geht Otto ähnlich vor bei der Einrichtung des ungarischen Erzbistums Gran ein Jahr später als Gnesen. Prinz sieht dies als Maßnahmen zur Unterstützung der ottonischen „renovatio imperii Romanum“, der aber die Unterstützung durch den deutschen Reichsteil fehlte. War das so? Was die beiden Erzbistümer betrifft, führte Otto anders als seine Nachfolger eine realistische Politik der Anbindung von Polen und Ungarn an das Reich, ähnlich der Freundschaftspolitik seines Urgroßvaters Heinrich I. bei den deutschen Herzogtümern. Das Bild vom „Träumer Otto III.“ sollte wirklich revidiert werden!
Da wir jetzt schon beim Theoretischen und der spezielleren historischen Literatur sind: So gibt Hagen Kellers „Ottonische Königsherrschaft“ (2002) leider wenig bis gar nichts zum Thema her! Schade! Dagegen geht Ernst-Dieter Hehl (in Kaisertum im ersten Jahrtausend, 2012) in seinem Artikel „Zwei Kaiser im mittelalterlichen Europa. Eine problematische Geschichte“ (S. 271 ff.) darauf ausführlich ein: „Otto III hat sich genau an das gehalten, was Nikolaus [Papst Nikolaus I., 858-867] für kaiserliche Missionstätigkeit gefordert hatte.“ Der Kaiser ist in Gnesen als „demütiger Pilger“ aufgetreten. Ich möchte Hehl ausführlich beim Wort nehmen:
„Otto handelt in Gnesen zwar so, wie es von einem christlichen Kaiser in Fragen von Mission und Christianisierung zu erwarten ist, aber er ist dort nicht Kaiser. Unterwegs war Otto als ein Herrscher, der seine kaiserliche Stellung Christus verdankte, dem Erlöser (salvator) und Befreier (liberator) der Menschen. Auch Otto brachte Freiheit und er forderte keine Unterwerfung.
Otto III. handelte nicht nur politisch pragmatisch, sondern vielmehr auch christlich und kaiserlich. Die deutsche Provinz verstand es nicht (und versteht es bis heute nicht). Der Kaiser der deutschen Provinz war Heinrich II., der die Konfrontation mit Polen suchte. Und wurde von der Kirche heiliggesprochen, obwohl er im Falle Polens Krieg und nicht Frieden brachte, also nach der Def. nicht christlich und nicht kaiserlich handelte. Aber wer hat gesagt, dass die Kirche sich an die eigenen Vorgaben halten muss?

Zwischenstation in der Burg Ostrów Lednicki

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Blick von der teilrekonstruierten Brücke auf den Lednica-See

Die vorletzte Station auf dem Überflug einer Auswahl der Literatur zum „Akt von Gnesen“ geht direkt zu einer Ortsbesichtigung über (Górecki, Janusz: Gród na Ostrowie Lednickim …, pol., nach 2001). Auf dem Weg nach Gnesen macht Otto III. Station in Posen und danach in der Burganlage auf der Insel Lednica. Die später wüst gefallene Anlage ist nebst einigen Rekonstruktionen und einem kleinen Museum das Muss für Ottonenfreunde auf einer Polenreise. Der Autor Górecki zählt die Zentralburgen des Piastenreiches von Boleslaw I. um das Jahr 1000 die Burgen Posen, Gnesen, Ostrów Lednicki und Giecz. Die archäologische Funddichte auf Ostrów Lednicki ist unerhört reich, u.a. 300 Waffenstücke, darunter ein vollständiges Kettenhemd, Schwerter, Lanzen, Dutzende von Äxten, aber es gibt auch sakrale Gegenstände, Schmuck, Funde des Alltags und des Handwerk. All dies kann an dieser Stelle nicht einzeln aufgeführt werden. Die Reste der Palast- und Sakralbauten in Stein auf Lednica sind für mich wesentlich beeindruckender als der Vergleichsfundplatz Tilleda. Die monumentale Architektur und die gewaltigen Holzbrücken über den See von insgesamt 610 m werden selbst den italienische Pracht gewöhnten Theophanusohn Otto beeindruckt haben. Die Gegend um die Burg und See war und ist fruchtbar, noch heute hat man den Eindruck von einer Kornkammer des Piastenreiches. Dies bestätigen auch zahlreiche Funde zum Ackerbau.

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Ein Stück Alltagskultur: Eisenpfanne (Stiel ca. 80cm) und Schalen aus der Küche der Piasen – Lednica-Museum

Zwei singuläre Funde sakraler Art könnten lt. Górecki aus dem ottonischen Reich stammen, Mitbringsel von Otto sein? Viele der Waffenfunde verweisen dagegen auf skandinavische Herkunft, auf eine Gefolgschaft von Nordmännern am Piastenhof, eine Annahme, die von Grabfunden im nahen Lubowo bestätigt wird. Es scheinen sich die die Piasten zumindest in Lednica auf eine größere Anzahl bewaffneter Skandinavier verlassen zu haben. Ob dies ein gezielte Ansiedlung war oder nur zeitweilige Soldtruppen, ob es an allen piastischen Standorten üblich war oder nur auf der Burginsel können wir aufgrund der Fundlage nicht aussagen.

Kontinuität in der Polenpolitik

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Aus der Waffenkammer der Piasten … – Lednica-Museum

Beenden möchte ich diese Durchsicht zum „Akt von Gnesen“ mit einem Blick in den „Otto-Katalog“ (Otto der Große, Bd. I. Essays, 2001). Hier stellt Klaus Zernach in seinem Artikel „Otto der Große und die slawischen Reiche“ die Pilgerreise nach Gnesen als Fortsetzung der Polenpolitik von Otto I. dar. 963 war Mieszko I. vom Markgrafen Gero (Gernrode) militärisch geschlagen worden und damit dem ottonischen Imperium tributpflichtig. Mit der Verheiratung mit Dobrava aus Böhmen und der Annahme des Christentums (Taufe angeblich in Ostrów Lednica, was aber nach Górecki eine Legende ist), trat Polen in eine Kooperation mit dem Reich ein. Als Resultat dieser Kooperation wurde in Posen im Jahre 968 ein Missionsbistum eingerichtet, das nicht dem „Ostmissionszentrum“ Magdeburg unterstellt wurde, sondern eigenständig war. Es bahnte sich hier zwischen Polen und Sachsen eine Amicitia an, die auch durch Konflikte nicht erschüttert wurde, die der Kaiser im Gegenteil zu schlichten versuchte.
„Von der Polenpolitik Ottos des Großen ist der Weg nach Gnesen im Jahr 1000 folgerichtig“
vermerkt Zernach und sieht sogar Otto den Großen nach Osten schielen:
„… bei den wenigen erkennbaren Merkmalen ist schon in der Zeit Ottos I. der strukturelle Unterschied zwischen dem straff organisierten Polenstaat und dem traditionsbelandenen, schwachen Königtum im deutschen Regnum beachtenswert. Ottos Interesse an dem Aufbau des Königslandes in der Gero-Mark ist vielleicht auch in dieser Perspektive zu erklären.“
Ist also das ottonische Burgensystem eine Folge der Kooperation mit den Burgen des Polenstaates? Wenn auch die Ottonen durch Kooperation und Amicitia den Polen zum Vorrang in der Sclavinia verhalf, wie Zernach meint, so muss er doch dennoch resigniert feststellen:
„… Die Zukunft gehörte der Expansion deutscher Territorialgewalten und der deutschen Ostsiedlung und nicht mehr dem deutsch-polnischen Kooperationsmodell der Ära Ottos des Großen und der seines Enkels.“

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Rekonstruktion des ottonenzeitlichen Doms von Posen – Dom Posen

Die Gelegenheit für neue Freundschaft

Doch diese Zeit ist vorbei. Wir haben nach 1000 Jahren Leidens- und Konfrontationsgeschichte die Chance, in die Zeit der ottonischen Kooperation und Freundschaft zurückzukehren. Polen ist heute geografisch und kulturell wieder westlich gerückt (ungefähr da, wo sich bereits das Piastenreich befand). Es ist ein gastfreundliches und sich wirtschaftliche gut entwickeltes Land. Gnesen, Posen, Lednica usw. sind ottonisch-polnische Erinnerungsorte. Nach dem „Kniefall von Warschau“ wir es vielleicht Zeit für einen neuen „Akt von Gnesen“, einem Akt echter Freundschaft. Polen ist zu nah, um uns fern zu sein. Freundschaft ist so einfach, denn man muss sie nur wollen.

Euer Isidorus

P.S.: Diesem Artikel ist eine dreiwöchige Ortsbesichtigung vorausgegangen. Ganz herzlichen Dank deswegen den gastfreundlichen Menschen in Danzig, Gnesen, Posen, Krakau und an vielen anderen Orten in Polen.

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