Heinrich II.MusikQuedlinburg

Das Konzert in der Stiftskirche

Capella
Die Capella Antiqua Bambergensis

Zusammen mit dem Sprecher Udo Schenk und den beiden Solisten Murat Coskun (Percussion) und Jule Bauer (Gesang, Nykelharfe) trat am 17. September 2016 um 18 Uhr in der Stiftskirche St. Servatii zu Quedlinburg auf. Wir waren als Ottonen eingeladen (jedenfalls teilweise). Das Konzert haben wir in ottonischer Tracht besucht und setzten damit noch einen zusätzlichen Farbpunkt, so hoffen wir.

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Thomas Spindler begrüßt die Ottonen in der Stiftskirche

Wer jetzt nach der Ankündigung eines „Heinrich II.“-Programms ottonische Musik erwartet hatte, wurde enttäuscht. Aber das habe ich bereits an anderer Stelle mit Thomas Spindler ausdiskutiert. Kritisch könnte auch angemerkt werden, dass das Programm stark spanienlastig war: Mit den Cantigas de Santa Maria, dem Llibre Vermell, der Hymne der Jakobspilger „Dum Pater Familias“ und einem sephardischen Lied bestanden 5/8 des Programms aus Musik, die auf der iberischen Halbinsel entstand oder damit in ganz enger Beziehung stand. Was hat das mit Heinrich II. zu tun? Die Nykelharpa/harfe (aus Schweden stammend) scheint im Moment das Modeinstrument der alten Musik und der Mittelaltermusik zu sein. Ähnliche Instrumente sind aber auf dem „Musikportal“ der Kathedrale von Santiago/C. (Pórtico de la Gloria 12. Jhd.) abgebildet. Damit sind wir dann wieder in Spanien. Verdammt!

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Alle (anwesenden) Ottonen waren begeistert vom Konzert

Musikdarbietung und der Textvortrag von Udo bereiteten uns einen Abend (fast) ohne Fehl und Tadel. Jule Bauer entführte uns mit ihrer lyrischen Stimme in die fernen Zeiten, deren Kleidung wir gerade trugen. Allerdings sollte sie noch etwas an der Artikulation arbeiten. Texte waren schwer zu verstehen. Ein tolles Rahmentrommelsolo gab es von Murat Coskin im Duell mit Thomas Spindler, MA-Percussion. Bei aller keiner Nörgelei: Das war ein wundervoller Abend, für den wir uns bei der gesamten Capella Antiqua Bambergensis und den Solisten ganz herzlich bedanken. Wir hoffen, dass wir einen ähnliche Darbietung auch einmal an einem anderen ottonischen Ort oder vielleicht sogar in Halle erleben können. Wir bleiben mit Thomas Spindler im Gespräch.

Euer Isidorus

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